Die Endoskopie des Dickdarmes (Coloskopie)
Diese Untersuchung gehört heute zu den aussagekräftigsten und zugleich risikoarmen Routinemethoden in der Basisdiagnostik bei Verdacht auf Erkrankungen des Dickdarmes.
Häufige Indikationen zu dieser Untersuchung sind:
- Nachweis von Blut im Stuhl
- Durchfallserkrankungen und Stuhlunregelmäßigkeiten
- unklare Bauchschmerzen
- Verdacht auf einen (bösartigen) Tumor
Fachlich wird Unterschieden zwischen einer Untersuchung des unteren und mittleren Abschnittes (partielle Coloskopie) und des gesamten Dickdarmes, eventuell mit Einblick in den letzten Abschnitt des Dünndarmes (komplette Coloskopie). Routinemäßig erfolgt immer eine komplette Coloskopie.
Diese Methode bietet auch gegenüber anderen bildgebenden Methoden den Vorteil, dass Gewebeproben zur mikroskopischen Untersuchung entnommen werden können. Polypen, die sehr frühe Stufen in der Darmkrebsentwicklung darstellen, können ebenfalls abgetragen werden.
Der Dickdarm liegt nicht als gerade Röhre im Bauch, sondern verläuft in vielen Schlingen, die mit dem Endoskop durchfahren werden müssen. Dabei muss auch mehr oder weniger Luft in den Darm eingelassen werden, damit sich die Wände glatt entfalten können. Insbesondere beim Durchfahren besonders enger Kurven oder bei Verwachsungen, kann die Untersuchung schmerzhaft werden. Eine medikamentöse Beruhigung und Schmerztherapie während der Untersuchung wird daher empfohlen. Auch wenn die Wirkung der Medikamente schnell nachlässt, fahren sie bitte anschließend bis zum nächsten Morgen kein Auto, oder führen schwere Maschinen. Abholung und Nachbetreuung sind juristisch zwingend. Während der Hauptwirkung der Medikamente erfolgt eine kontinuierliche Überwachung des Pulses und des Sauerstoffgehaltes des Blutes.
Wichtig für eine aussagekräftige Untersuchung ist eine gute Reinigung des Darmes. Einen individuellen Plan erhalten sie nach dem Aufklärungsgespräch. Während des Abführens kann die Wirkung von Medikamenten beeinträchtigt sein (Antibaby-Pille!). Die eigentliche Untersuchung dauert je nach Fragestellung in der Regel zwischen 15 und ca. 40 Minuten.
Wie jede andere Untersuchung gibt es auch bei dieser Untersuchung eine -wenn auch geringe- Komplikationsrate von 0,024%. Im Wesentlichen sind hier Blutungen oder Perforationen zu nennen. Letztere bedürfen meist einer operativen Therapie. Ernsthafte Kreislaufreaktionen sind extrem selten. Sollte die Entfernung eines Polypen erforderlich sein, so steigt das Risiko durch diese innere Operation an. Die Darmspiegelung bietet die größte diagnostische Sicherheit, insbesondere auch bei Erkennen von bösartigen Veränderungen. Eine hundertprozentige Sicherheit kann jedoch keine medizinische Methode leisten.